● Süßes Gift ●

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“Poison Girl”/Dior
EdP 30ml/60,- (douglas.de)

“Dior”, 1946 von Christian Dior und Marcel Boussac gegründet, schoss, dank des überragenden Talents Christian Dior in Rekordgeschwindigkeit in die oberste Liga französischer Couturierskunst.

Damen der gehobenen Gesellschaft, Politikergattinen und Damen aus der luxuriösen Glamourwelt des Films wurden zu treuen Kundinnen- ebenso wie einige Damen der europäischen Adelshäuser.
Nach den langen, entbehrungsreichen Kriegsjahren traf Dior mit seinem feinen Gespür für Eleganz, feminine Schnitte und luxuriöse Materialen genau den Nerv der Zeit und avancierte schnell zum gefeierten Star der Branche.

1947 bereits kam die Marke „Christian Dior Parfums“ hinzu und eroberte mit dem, im selben Jahr lancierten, Duft „Miss Dior“ auch die Duftwelt.
„Poison Girl“/Dior, der neueste Duft der, seit 1985 erfolgreichen „Poison“-Duftrange, wurde 2016 lanciert und von Francois Demachy entwickelt.

Werbeaussage:
*Poison Girl ist der Duft einer modernen, jungen Frau – frei und sexy. Eine Falle, die sofort verführt und süchtig macht. Poison Girl erkennt man jederzeit wieder. Attraktiv, süchtig machend, umwerfend. Ein Sofort-Effekt, ohne Umwege. Ein blumiges, süßlich-freches Parfüm mit der für Dior typischen Eleganz. Eine charakterstarke Komposition mit dem Mut zu provokanten Noten. Der Duft besticht unter anderem durch Bitterorange, Rose, Tonkabohne aus Venezuela, Vanille und durch die Sinnlichkeit von Sandelholz aus Sri Lanka.*(douglas.de)
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Flakon:
Von diesem Duft besitze ich eine Probephiole auf Pappkärtchen.
Der Originalflakon entspricht dem, aller „Poison“-Flakons:
Kugelig, fast ein wenig herzförmig in sich gedreht, mit schlichter Verschlusskappe.
Bei dieser Variante ist der Glasflakon transparent, so dass das nahezu himbeerfarbene EdP gut erkennbar hindurchschimmert.
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Duft:
Vor vielen Jahren bekam ich den Ursprungsduft „Poison“ geschenkt- und habe ihn auf Anhieb gehasst:
Viel zu süß, schwülstig, üppig und orientalisch, gefiel mir dieser Duft überhaupt nicht, daher dosierte ich beim Testen sehr sparsam- nur ein Tröpfchen, aber dieser eine Tropfen parfümierte mich SO intensiv und anhaltend, dass selbst nach einiger Zeit noch der Raum in dem ich mich befand, danach roch!
Will ich das?
NEIN!
Aber zum Duft:
Die Duftebenen der Duftpyramide verschwimmen hier- dieser Duft erschließt sich nicht langsam, sondern schießt- wie ein tödliches Gift- sofort in voller Bandbreite in die Sinne, vernebelt diese und ertränkt die Benutzerin in einem klebrig-süßen Orient-Alptraum aus sizilianischer Bitterorange, Grasse-Mairose, Damaszener-Rose, venezolanischer Tonkabohne und Vanille .
Ein sehr gourmandise-orientalischer Mix, der schwülstig, betäubend und penetrant alles andere komplett überdeckt.
Zitrische, frische Akzente können sich nicht entfalten und selbst die wenigen, floralen Anklänge werden unter einer pudrig-schwülen, karamellig-vanilligen Zuckerdecke erstickt.
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Fazit:
Fans von „Poison“, die sich eine etwas frechere, jüngere Version wünschten, könnten an “Poison Girl”/Dior Gefallen finden.
Auch Fans, extrem schwerer, üppig-orientalischer Bombastdüfte kommen hier voll auf ihre Kosten.
Wer aber, wie ich, frische, liebliche Blütendüfte mag, wird von diesem Dufttsunami gnadenlos ertränkt!
Im Job und Alltag auf Grund der extremen Intensität und Schwere absolut ungeeignet, es sei denn, man möchte unliebsame Kollegen oder Kunden vergraulen- daher nur für abends passend.



Douglas