● Rosige Geleefrüchte ●

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„Me“/Lanvin
30ml/35,- (douglas.de)

Jeanne Lanvin, 1867-1946, französische Modeschöpferin, machte sich nicht nur als Designerin für weltberühmte Größen wie Marlene Dietrich einen Namen, sondern auch als Schöpferin und Initiatorin vieler Duftklassiker.

So u.a. auch für das 1927 von Andre Fraysse und Paul Vacher komponierte „Arpege“, dessen Namen (musik. „Arpeggio“) Jeanne Lanvin ihrer Tochter Marguerite, einer Musikerin, zu Ehren wählte.
1993 wurde „Arpege“ neu interpretiert, wobei darauf geachtet wurde, die traditionelle Klassik nicht zu zerstören.
Diese Komposition übernahm Hubert Fraysse- Bruder des Parfümeurs von 1927!
„Me“/Lanvin wurde 2013 lanciert und von Domitille Bertier erschaffen:

Flakon:
Ich besitze die übliche Probephiole, der Originalflakon ist jedoch sehr dekorativ:
Ein kantiger, nach innen abgerundeter Glasflakon, eher schlicht und schmal, der das zart apricotfarbene EdT gut erkennen lässt, wird von goldfarbenen Buchstaben und einem Kettchen mit Strassherz geziert- sehr hübsch.
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Herstelleraussage:
*Der zarte Hauch des Frühlings als luftig zarte Fragrance. Lanvin Me L’Eau: Ein Vorbote des Glücks, wie die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings. Me L’Eau verströmt mit seinem floral geprägten Bouquet eine freudig sprudelnde Frische. Strahlend und sinnlich ist Me L’Eau eine Ode an die Lebensfreude, eine Hommage an den Optimismus, ein unendlich delikates, erfrischendes Bouquet erlesener Blüten.*(douglas.de)

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Duft:
Als Liebhaberin diverser „Lanvin-Düfte“, deren zart-florale Aura mir sehr gefällt, war ich auf diesen, sehr frisch-fruchtig beschriebenen Duft sehr gespannt , aber da ich den Vorgängerduft „Marry Me“/Lanvin kenne und nicht so mag, dosierte ich zunächst dezent, denn die „Lanvin-Düfte“ sind meist von sehr guter Haltbarkeit:
In diesem Falle erwies sich die vorsichtige Dosierung wieder als absoluter Glücksfall, denn leider ist auch dieser Duft so gar nicht mein Geschmack:

Tatsächlich frisch aber auch extrem fruchtig, eigentlich schon „obstig“, eröffnet der Duft die Pyramide mit einer starken, intensiven Kopfnote, die mit Mandarine und Heidelbeere stark an Fruchtgummi erinnert- leider kann sich die Mandarine NICHT gegen die dominante Heidelbeere durchsetzen.
Auch die Herznote, die mit Süßholz, Tuberose und Rose florale Akzente setzen soll, kann sich gegen die süße, üppige Fruchtigkeit nicht behaupten und verliert sich im Gellefrüchtearoma dieses intensiven Duftes leider vollkommen!
Auch die Basisnote mit Sandelholz wirkt mit leicht seifig-würziger Note in diese eigenartige Mischung hinein und lässt den eigenartig „kleinmädchenhaften“ Fruchtgummigeruch auch nicht sympathischer wirken!

Schade, aber dieser Duft ist irgendwie gar nicht geglückt:
ZU süßlich, zu angestrengt fruchtig, zu wenig zart, zu wenig romantisch erzeugt dieser Duft keinerlei „Rosenassoziationen“!
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Fazit:
Ähnliche fruchtig-obstige Düfte gibt es in Hülle und Fülle, häufig auch als sehr preiswerte Discounterausgaben- von einem nicht ganz so billigen „Lanvin-Duft“ hätte ich daher deutlich mehr Klasse, Stil, Eleganz und Raffinesse erwartet!
Dieser Gummibärchen-Dutzend-Duft enttäuscht mich mit seiner Beliebigkeit, die weder hochwertig noch besonders duftet- was man ja für den Hochzeitstag, etc. erwarten würde.

Für Intensität und Haltbarkeit noch knapp drei Sterne- der Duft selbst ist nicht wirklich schlecht, aber wenn ich einen penetrant –beerigen Fruchtduft suche, werde ich in Drogeriediscountern zum Schnäppchenpreis fündig!


Douglas